Freitag, Juli 13, 2007

Die Post-Australienphase: Eva in Thailand, Teil 1 (Bangkok usw.)

Foto: Rush Hour bei dem Floating Market in Damnoen Saduak

Sawasdee! Das ist "Hi" auf Thai. Nun duerft ihr mal raten, warum ich euch auf diese asiatische Art und Weise begruesse. Richtig! Ich bin wieder in Thailand. Und das kam so: Ich sass in meinem Flieger zurueck nach Deutschland, als das Flugzeug einen Stopp in Bangkok einlegte. Da dachte ich bei mir: Wenn ich schon mal in der Kante bin, kann ich ja auch ein Weilchen bleiben. Ich bin zwar nicht mehr in Australien, werde hier aber dennoch ein wenig ueber meinen Thailandaufenthalt berichten. Dieser Service ist naemlich in meinem Blog inbegriffen: Eva in AuStralIA = Eva in Asia. Schlau, nicht wahr? *mir selbstzufrieden auf die schulter klopf*

In Bangkok habe ich erst mal dort weitergemacht, wo ich vor fast einem Jahr aufgehoert habe: Tempel gucken. Mein zweiter Besuch beim unter uns Touristen als "Golden Mount" (siehe rechts) bekannten Tempel war uebrigens von Erfolg gekroent, denn er war geoeffnet. Und somit konnte ich einen 360 Grad-Blick auf die Riesenstadt Bangkok werfen.

Da ich die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten in der thailaendischen Hauptstadt bereits beim letzten Mal abgegrast hatte, war es nun Zeit fuer ein paar Ausfluege in die naehere Umgebung. (Wenn man denn so wie ich etwa 110 Kilometer als "naehere" Umgebung auffasst.) Mein erstes Ziel: Damnoen Saduak Floating Market, die schwimmenden Maerkte. Nicht gerade authentisch, hauptsaechlich Touristen als Besucher, aber dennoch toll. Frische Fruechte und allerlei andere Lebensmittel. Huete und alles, was man auch nur annaehernd als Souvenirs verscherbeln kann, ist auf Booten gestapelt, die auf den 'khlongs' (Kanaelen) entlangschippern. Lautstark und international ("Hello, hello!", "Hallo, hallo!" usw.) wird die Ware feilgeboten. Die meisten Souvenirs findet man uebrigens an den nicht-schwimmenden Staenden entlang der Khlongs. Der Weg zu den schwimmenden Maerkten bestand aus einer Busfahrt aus Bangkok heraus sowie einem Trip auf einem sog. "long-tail boat". Dies ist ein Motorboot, das ganz schoen schnell an Wohnhaeusern entlang der Kanaele dahinbrausen kann, dies auch tat und uns dabei ordentlich nass spritzte. Der Touristenselbsterhaltungstrieb setzte sofort bei mir ein und ich warf mich schuetzend ueber meine Kamera. (Kein Wasser soll sie ausser Gefecht setzen, solange ich in ihrer Naehe bin!) Fazit: Der Floating Market ist ein farbenfrohes Spektakel und man fuehlt sich dort weitaus mehr in Asien als in Bangkok. Allerdings immer noch in einem sehr touristischen Teil Asiens.

Mein naechstes Ausflugsziel stand rasch fest: Kanchanaburi. Das sagt jetzt wohl kaum jemanden etwas, daher der Touri-Name: Die Bruecke am River Kwai. Das klingt doch viel griffiger! Ja, genau die Bruecke, die man aus dem Film "Die Bruecke am River Kwai" kennt. Oder man kennt, wie in meinem Fall, lediglich den Filmtitel und konnte sich nie dazu aufraffen, sich diesen fast dreistuendigen Uraltschinken (aus dem Jahre 1957, Gewinner von 7 Oscars!) zu Gemuete zu fuehren. Tja, haette ich vielleicht mal besser machen sollen. Mittlerweile weiss ich, dass ich zumindest den River-Kwai-Marsch kenne. Der ist weltbekannt und wurde unter anderem als Melodie fuer die Underberg-Werbung missbraucht. (Uebrigens im Film deshalb gepfiffen, weil damals die meisten Strophen nicht an der Filmzensur vorbeigekommen waeren. Hach, da ist Eva mal wieder ganz schlau! Schlaeue ist meine Staerke! Moment, schreibt man Schlaeue wirklich so?? *gruebel*)

Auf jeden Fall habe ich mir ganz doll fest vorgenommen, dass ich mir diesen monumentalen Film innerhalb der naechsten Dekade ansehen werde. (He, ich bin Realistin!) Ist quasi Pflicht, da ich nun die Bruecke besucht habe. Die Generation vor mir, genauer gesagt: der maennliche Teil der Generation vor mir, die ebenfalls diese Bruecke besuchte, hat diesen Film mehr als einmal gesehen und war aufgrund unserer voelligen Unkenntnis und Ignoranz dieses filmischen Meisterwerkes schockiert. Dennoch speisten wir generationsuebergreifend versoehnlich zu Mittag in einem der vielen Restaurants, die auf dem Fluss schwimmen. Sehr nett. Dann ging es zur Bruecke und es war alles so, wie von mir erwartet: Die Bruecke war da, der River Kwai war da. Ach ja, und ganz viele Touristen waren da. Und ganz viele Souvenirstaende waren da.

Die Bruecke an sich ist recht unspektakulaer. Die Geschichte der Bruecke ist es, die sie so interessant und anziehend macht. (Mehr Infos hier.) Man kann uebrigens ueber die Bruecke laufen. Was ich natuerlich tat. Vorsicht ist angesagt: Da es sich dabei um eine Eisenbahnbruecke handelt, die eigentlich mal so gar nicht fuer Fussgaenger gedacht ist, sollte man in der Mitte laufen. Was angesichts der Touristenstroeme nicht immer einfach ist. Links und rechts an der Bruecke sind keinerlei Touristenauffangeinheiten vorhanden. Unvorsichtige Zeitgenossen koennen also recht schnell ungewollt in den Fluss fallen. Darauf habe ich ja heimlich die ganze Zeit gewartet. Ist aber nicht passiert. Ich selbst bin auch nicht in den Fluss gefallen, da ich schliesslich wieder mit neuen, aeusserst hilfreichen Ratschlaegen und Tipps aus dem Kreise von Familie und Freunden fuer meinen Thailandaufenthalt gewappnet war. Wie etwa: "Lass dich nicht vom Tiger beissen." Dazu muesste ich ja erst mal Tiger sehen, gell? Obwohl... Moment mal. Tiger? Gute Idee!

Keine 24 Stunden spaeter fand ich mich im Wat Pha Luangta Bua Yannasampanno wieder. Unter uns Doppel-"T"s (= Thailand-Touristen) besser bekannt als Doppel-T: Tiger Temple! Dieser Tempel ist eine Art Tierheim fuer Tiger und andere Tierchen, welches seit 1994 existiert. Der eifrige Tiger-Thailand-Tourist kann dort diesen niedlichen Kaetzchen ganz nahe kommen. Streicheln, an der Leine Gassi fuehren, kein Problem! Doch seid gewarnt: Tiger sind die thailaendische Fashion-Police. Wer rot, pink oder orange traegt, darf nicht zu den Tigern. Das moegen die so gar nicht. Was logischerweise die Frage aufwirft: Warum ist der rosarote Panther eigentlich rosarot? (Ich weiss natuerlich, dass Panther und Tiger nicht identisch sind und dass es nur in der Zeichentrickserie einen rosaroten Panther gibt. Dennoch ist es an der Zeit, dass jemand endlich mal diese Frage stellt!) Ach ja, wer wie ich die Tiger besucht und lila traegt, darf kurz Panik schieben, aber beruhigt sein: Lila macht die Tigerchen nicht aggressiv. Zum Glueck! Somit habe ich auch diesen Ratschlag beherzigt und mich nicht vom Tiger beissen lassen.

Nach der Tierwelt stand wieder etwas Kultur auf dem Plan. Ich stattete Ayutthaya einen Besuch ab. Bei dieser Stadt handelt es sich um die ehemalige Hauptstadt Siams, welches heute als Thailand bekannt ist, wo ich gerade bin. Macht doch Sinn, oder? In Ayutthaya gibt es ganz viele Tempelruinen zu sehen, die immer noch sehr imposant sind und einen in schieres Staunen versetzen, wie prachtvoll diese Koenigsstadt gewesen sein muss. Nicht umsonst handelt es sich hierbei um eine anerkannte Weltkulturerbestaette. So langsam habe ich das Gefuehl, dass ich alle Weltkulturerbestaetten toll finden wuerde. Vielleicht sollte ich dies zu meinem heimlichen Lebensplan machen? "Besuche alle Weltkulturerbestaetten dieser Welt! Gehe nicht ueber Los und ziehe keine 4000 Euro ein!"

Momentan bin ich immer noch in Bangkok und tueftele an meiner weiteren Urlaubsvorgehensweise. Wohin es mich als Naechstes verschlaegt, erfahrt ihr demnaechst. Mein Blog wird naemlich noch ein paar Wochen weiterleben.

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