Donnerstag, April 26, 2007

Eva in Noosa (Sunshine Coast)


Der Ort Noosa liegt an der Sunshine Coast noerdlich von Brisbane und ist angeblich unter Australiern als "Campingplatz der Reichen" bekannt. Ausserdem beruehmt fuer seine Surfstraende und Hastings Street, eine Einkaufsstrasse. Letztere hat mich mal ueberhaupt nicht beeindruckt. Das einzig Schoene an Hastings Street ist meiner bescheidenen Meinung nach die Tatsache, dass sie parallel zum Main Beach verlaeuft.

Was also trieb mich nach Noosa? (Mal abgesehen davon, dass die Sunshine Coast ihrem Namen alle Ehre macht und herrlichster Sonnenschein meinen Aufenthalt begleitete.) Zum einen habe ich von hier aus meine Fraser Island-Tour und meinen Besuch im Australia Zoo gestartet. Zum anderen gaebe es da noch den Noosa National Park. Dieser ist wunderschoen, besonders der Wanderweg entlang der Kueste mit den verschiedensten Buchten und Surfstraenden hat teilweise spektakulaere Postkartenmotive zu bieten. Ach, und da gibt es natuerlich noch einen Haufen Koalas, die man in den Baeumen mehr oder weniger gut sehen und beobachten kann. Wenn man sie denn findet. :)

Doch der eigentliche Hauptzweck meines Aufenthaltes war eine Kanu-Safari entlang des Noosa Rivers. Und diese war ein wahrlich unvergessliches Erlebnis! Unsere insgesamt 17 Mann (und natuerlich Frau) starke Gruppe schlug die Zelte am Upper Noosa River auf. Ja, richtig: Camping. Daher durften wir zuallererst mit unseren voll beladenen Kanus zu unserem Campingplatz paddeln. Die aeusserst professionelle und detailgespickte Einfuehrung in die Mysterien des Zeltens ("So sieht das Zelt aufgebaut aus.", "Das ist euer Campingkocher.", "Am besten huepft ihr einfach ins Boot und legt los, so findet ihr am besten raus, wie man zu paddeln hat.") fuehrte dann auch zu mancherlei kreativen Aufbau- und Bedienungsmethoden. Doch zuvor verloren wir erst mal drei Teilnehmer. Tourguide gab es naemlich keinen, wir bekamen lediglich eine qualitativ absolut minderwertige fotokopierte Karte ("Wir sind hier, dort muesst ihr hin.") sowie hilfreiche Ratschlaege ("Schwimmt nicht im Fluss, da gibt es Bull Sharks."; "Wenn ihr am Sandpatch seid, merkt euch gut, wo ihr rauskamt, da verirrt man sich so leicht.") mit auf den Weg. Gott sei Dank hatte ich dann doch ein wenig Zelterfahrung, den Treks im Amiland sei Dank, so dass wir uns bei unserem Zelt nicht blamierten und den anderen helfen konnten.

Die drei Vermissten tauchten uebrigens dann doch noch auf, so dass wir es tatsaechlich schafften, vor Anbruch der Dunkelheit unser Camp aufzuschlagen. Dunkel wird es hier uebrigens recht frueh, so gegen 17.30 Uhr. Unser Camp im Busch war das Zuhause von vielen Kaengurus, Truthaehnen und sonstigen Tierchen. Besonders niedlich: Der Green Tree Frog, der laut Ranger taeglich sein Zuhause im Klopapierrollenhalter der Damentoilette findet. Gut, Damentoilette ist zuviel des Guten. Es handelt sich hierbei um eine "long drop toilet", also das altbekannte Plumpsklo. Ich finde aber die Bezeichnung "long drop" sehr goldig.

Am naechsten Tag paddelten wir knapp 6 km den Fluss entlang Richtung Norden, um anschliessend weitere 6 km durch den Busch auf einen Huegel zu wandern. Der Fluss: Sehr friedlich, sehr ruhig. Mangrovenbaeume am Ufer, die sich im Wasser spiegeln, zwitschernde Voegel, bunte Schmetterlinge - Naturgenuss pur! Fairerweise sollte ich wohl auch die Moskitos erwaehnen, die mich trotz Mueckenabwehrmittel als wahren Festschmaus ansahen. Somit habe ich meinen Teil dazu beigetragen, dass die Moskitos in dieser Gegend nicht aussterben und vielleicht sogar zu einer Plage ausarten. Da kann ich mal wieder stolz auf mich sein. *gg*

Endlich kamen wir an unserem Ziel an: Der riesigen Cooloola Sandduene, die uebrigens ebenfalls wie Fraser Island Teil des Great Sandy Nationalparks ist. Diese Sandduene ist gigantisch! Kein Wunder, dass sich hier so mancher verirrt. Doch das Spektakulaerste ist die Aussicht ins Tal: Blick auf den See, den Wald und in der Ferne die Glasshouse Mountains. Allein diese Aussicht waere noch mal das Dreifache der koerperlichen Anstrengung wert! Kann ich auf jeden Fall nur empfehlen, es ist wunderschoen!

Und dieser Ausflug stellte dann auch das absolute Highlight unserer Tour da. Obwohl es da natuerlich auch noch unsere "mitternaechtliche" Wanderung (es war 20.15 Uhr) zu Harry's Hut, kreative Kochkuenste und einen mit Abermillionen versehenen Sternenhimmel gab. Unsere Gruppe war ein nettes Trueppchen und die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Mittlerweile bin ich natuerlich nicht mehr in Noosa, sondern woanders. Wo? Das erfahrt ihr beim naechsten Eintrag! (Was fuer ein kreativer Cliffhanger...)

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