Nach all den Museen wurde es mal langsam Zeit fuer Kultur der anderen Art. D. hatte von einer Kollegin Freikarten fuer die Show bzw. das interaktive Musical “Eurobeat – Almost Eurovision” bekommen. Das traf sich besonders gut, denn ich hatte schon diverse Anzeigen dafuer gesehen und sowieso beschlossen mir das Ganze anzusehen. Deshalb fuhren wir gestern Abend - das Auto mit drei Freundinnen von ihr vollgepackt - ueber die Anzac Bridge (exzellenter Blick auf die Harbour Bridge, leider nicht auf das Opernhaus) in die Stadt. Wie sich herausstellte, fand das Ganze im State Theatre statt und es war Opening Night! Unsere Sitzplaetze: Die fuenfte Reihe von der Buehne aus gesehen, wirklich perfekte Sicht.
Aber worum geht es dabei und warum wollte ich mir das ansehen? Ganz einfach: Dabei handelt es sich um eine Persiflage des von uns allen so heiss geliebten Eurovision Song Contest, ueber den ich mich uebrigens nie im Leben und in keinster Weise jemals irgendwann lustig gemacht habe. Damit das klar ist.
Und tatsaechlich war es ein ziemlich guter Eurovision Contest. Zwoelf Laender haben ihre Lieder vorgestellt (Deutschlands Beitrag war ein seltsamer Song ueber verschiedene Biersorten, wirklich schlecht) und das Publikum hatte Faehnchen zum Winken. Der Sitzplatz bestimmte das Heimatland – wir waren Irland. Der Wettbewerb fand in Sarajevo statt und die Gastgeber waren so ziemlich das Einzige, was etwas arg uebertrieben war. Denn so wuerde man beim echten Grand Prix nicht die verschiedenen Teilnehmerlaender vorstellen. Aber der Rest war ziemlich authentisch. Schockierend, aber wahr. Derart gehaeuft wuerde man es beim echten Eurovision Contest wahrscheinlich nie sehen. Aber jeder einzelne Beitrag fuer sich – absolut im Bereich des Moeglichen!
Es gab u.a. die obligatorische Boyband, ekstatische Background-Taenzerinnen, furchtbare Frisuren, einen skurrilen Beitrag, das obligatorische Liebesduett, den “Man zieht irgendwo an meinem Outfit und schon stehe ich als Saengerin in einem neuen hautengen Hauch von Nichts auf der Buehne”-Effekt, einige Beitraege in der Sprache des Heimatlandes (allerdings mit englischer Uebersetzung auf der Videoleinwand, so sang z.B. Frankreich ein tolles Lied, dessen Text aus so poetischen Versen wie “Ich esse Tomaten, ich esse Auberginen, ich esse Kartooooffeln” usw. bestand), Choreografien noch und noecher. Sowie natuerlich Pannen bei der Liveschaltung der Punktevergabe etc.
Ich hatte wirklich viel Spass, obwohl viele Witze und Anspielungen D. entgangen sind bzw. ohne mich entgangen waeren, weil sie das Original nicht kennt. So hatte zum Beispiel der maennliche Moderator des Abends bei jedem Buehnenauftritt eine neue Krawatte an. Vor der Pause wurde abgestimmt und nach der Pause gab es noch ein kleines Lied ueber die Geschichte von Bosnien-Herzegovina und dann die Bekanntgabe des Gewinners: Schweden mit ihrem Smash-Hit “Same Old Song”. Einige Songs waren uebrigens wirkliche Ohrwuermer. Eine von D.s Freundinnen meinte, dass der Produzent der Show angeblich mehrere Beitraege fuer das Original geschrieben hatte, die allerdings nie verwirklicht worden sind und dies quasi sein kleiner privater Rachefeldzug ist. Die Idee gefaellt mir. :)
Alles in allem: Praedikat absolut empfehlenswert! Zumindest fuer diejenigen, die brav den Eurovision Song Contest - das Original - sehen, ihn ausgiebig kommentieren und selbst Punkte vor dem Fernseher vergeben.
Ansonsten habe ich gestern noch einen Anruf bekommen: Ich habe ein verlaengertes Wochenende in Melbourne fuer zwei Personen inklusive Hin- und Rueckflug, Hotel und Tickets fuer das alljaehrliche “Fringe Festival” gewonnen. Hm. Wenns denn sein muss… (An dieser Stelle ein Extra-Gruss an Maria im Land OHNE Kaengurus! Denk dran: Nur wer mitspielt, kann gewinnen.)
2 Kommentare:
Hi Eva,
puh, habe grade mal reingelesen in Dein Blog. Ist ja der Wahnsinn, was du schon alles gesehen hast, Respekt! Übrigens: Neid, hier!! Verdammt, der Strand sieht echt verdammt gut aus. Schick mir mal ein Google-Earth Lesezeichen, ich sags auch keinem weiter :)
Viel Spaß noch, aber daran habe ich irgendwie keinen Zweifel.
Gruß
Jochen
Hi Jochen,
danke fuer den Besuch hier! Musst mir bei Gelegenheit mal wieder deinen Link schicken, der ist in den Tiefen meines Postfaches verschwunden. Und das mit Google Earth ueberlege ich mir noch. ;)
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