Mittwoch, Februar 28, 2007

Eva ueber dem Great Barrier Reef




Mittlerweile bin ich nun schon ein Weilchen hier auf Hamilton Island und die Whitsundays liegen ja bekanntermassen (sorry, tippe nun auf einem franzoesischem Laptop, keine Umlaute) im Great Barrier Reef Marine Park (falls diese Tatsache nicht bekannt war, dann wisst ihr es ja jetzt) (he, dieses in Klammern schreiben gefaellt mir!). Ausserdem stehen die Woertchen "Great Barrier Reef" auch so huebsch plakativ auf meiner Uniform. Daher hielt ich es fuer mehr als angebracht mir das 'eigentliche' Great Barrier Reef, naemlich das Outer Reef, endlich mal naeher anzusehen.

Und wie kann man sich ein besseres Bild von der Groesse und Schoenheit des Great Barrier Reefs machen als aus der Vogelperspektive in einem Flugzeug? Diesen Plan hatte ich schon laenger. Ich wartete lediglich geduldig auf eine passende Gelegenheit bzw. auf einen Schoenwettertag, um ihn zu verwirklichen. (Bis auf knapp eine Woche, in der ich segeln war, herrscht hier uebrigens wieder schoenster Sonnenschein. *freu*) Endlich war es soweit (ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!) und eines Morgens bestieg ich ein Flugzeug, um an einem Scenic Flight teilzunehmen. Jedoch nicht irgendein Flugzeug; wenn schon, denn schon. Madame hat ja Ansprueche. Das Fluggefaehrt meiner Wahl: Ein Wasserflugzeug. Juhu, ein richtiges, echtes, plitsch-platschiges Wasserflugzeug! Ich wollte schon immer mal mit so etwas fliegen. :)

Die Tour, an der ich teilgenommen habe, startet uebrigens nur von Hamilton Island aus. (Hui, exklusiv.) Und war netterweise auch ein Special Offer. Ist es zwar schon die ganze Zeit gewesen, seitdem ich auf der Insel bin, aber ich beschwere mich ja gar nicht. Ganz im Gegenteil, da freut sich die Schnaeppchenjaegerin. Es ging also los und ich sah einige der Whitsunday-Inseln von oben. Schoen. Dann fuer laengere Zeit nur Wasser. Die Spannung steigt. Eine kleine Wolkenfront. Oh Gott; nein, weg da, ich will das Great Barrier Reef sehen! Wolken verziehen sich. Besser so. Meine Willenskraft kennt keine Grenzen. Und da, am Horizont… ist das? *hals verrenk* Ja, das muss es sein. Eine halbe Minute spaeter die Gewissheit und eine atemberaubende Sicht. Wow. Toll! Selbst die besten Fotos werden ihm nicht gerecht, geschweige denn Worte, und es ist einfach etwas, was man gesehen haben muss. Vor allen Dingen, wenn man schon mal den weiten Weg hierher nach Australien gemacht hat.

Ich habe fleissig Fotos geschossen. Uebrigens mehr als all die Japaner, die ebenfalls an diesem Flug teilgenommen haben. (Fuenf frisch verheiratete japanische Paerchen – und ich. Mal ehrlich, damit konnte am Valentinstag doch keiner rechnen. Die Fluggesellschaft hatte auch ein grosses Vertrauen in meine nicht-existenten Japanisch-Kenntnisse und ich hatte das Vergnuegen, die Sicherheitshinweise auf Japanisch mitgeteilt zu bekommen. Naja, ging ja gut.) Sollte ich es alarmierend finden, dass ich mehr Fotos als Japaner geschossen habe? *klischées pfleg* Ich denke nicht.

Zu meiner Verteidigung sei jedoch gesagt, dass zwei von ihnen den gesamten Flug non-stop gefilmt haben. Das Highlight bzw. das begehrteste Motiv: Das weltbekannte herzfoermige Heart Reef. Dann hiess es leider viel zu schnell wieder Abschied nehmen und wir flogen zurueck zu den Whitsunday-Inseln. Hill Inlet von oben. Leider Flut, daher relativ unspektakulaer. Und eine sanfte Wasserlandung direkt am Whitehaven Beach. Ich muss sagen: Wasserflugzeuge gefallen mir! Am Whitehaven Beach hatten wir knapp zwei Stunden Aufenthalt, bevor es zurueck nach Hamilton ging. Ein unvergesslicher Vormittag, ein einmaliges Erlebnis und mit Sicherheit eines DER Highlights meines Australienaufenthaltes!

An dieser Stelle ein gigantisches DANKESCHOEN an meine Eltern, die mir diesen Rundflug zu Weihnachten geschenkt haben und mir damit eine Riesenfreude bereitet haben. :) Und die es immer wieder schaffen, Jahr fuer Jahr ihre vorherigen Geschenke zu uebertreffen.

Wenn ich schon mal dabei bin: Ebenfalls ein aeusserst dankbares DANKE (Merkt ihr was? Ich kann nun Textfarben auswaehlen! Sensationell.) an Iris fuer das frueheste Geburtstagsgeschenk, das ich je in meinem Leben erhalten habe. Es hat ohne Schmelzschaeden seinen Weg hierher gefunden, wurde andaechtig in Empfang genommen und voller Ehrfurcht verdaut. Womit ich das alles nur verdient habe…?

Freitag, Februar 02, 2007

Regen, Regen, Zyklonwarnung, Regen und Regen


Foto: Rainbow Lorikeets, die bei mir auf dem Balkon Schutz vor heftigen Regenguessen suchen

Die letzten paar Tage hat es wirklich heftig geregnet. Seltsamerweise regnet es während der Regenzeit im tropischen Regenwald tatsächlich! Wer hätte das gedacht. Viele Insel-Urlauber anscheinend nicht, sie ziehen eine Fresse und fühlen sich persönlich beleidigt. Wie kann der Regen es auch nur wagen. Tss. Mein Fußweg zur Arbeit ist übrigens überflutet und auf einmal gibt es hier Bäche und Flüsse, wo sonst keine waren. Vor ein paar Stunden hat der heftige Regen Gott sei Dank aufgehört, es tröpfelt nur noch friedlich vor sich hin. Dennoch sind auf dem Festland viele Straßen überflutet. Und North Queensland befindet sich nun offiziell im "Cyclone Watch"-Status. Vorsicht, Zyklon!!

Allerdings soll der hübsche Zyklon sich angeblich, wenn denn überhaupt, weiter nördlich entwickeln und dann die Kurve Richtung Northern Territory kratzen. Wir werden also verschont, so wie es momentan aussieht. Oder kriegen halt nur die Ausläufer mit. Hoffe doch mal, dass das auch stimmt. Ansonsten steht ja im örtlichen Telefonbuch ausführlich beschrieben, wie ich mich im Falle des Falles zu verhalten habe. Zum Beispiel nicht rausgehen, während der Zyklon wütet. Ehrlich? Ich darf nicht raus und mit dem Zyklon spielen?! Manno, nix darf man hier. *schmoll*

Wen es interessiert, ein paar Infos auf Englisch in einem Online-Artikel. Und zur geografischen Lage: Proserpine ist der Flughafen direkt bei uns auf dem Festland. Ich befinde mich nördlich von Mackay und südlich von Townsville. Letzteres befindet sich ebenfalls südlich von Cairns. Hm, ist mir zu doof, guckt halt auf eine Karte.

Morgen darf ich wieder arbeiten, hatte gestern und heute frei. Und wenn ich ganz viel Glück habe, darf ich dann erneut im strömenden Regen stehen in meinem hübschen, gelben Boots-Regenmantel und Geschirr abspülen. Der positive Aspekt des Regens: Die Ernte der meisten örtlichen Farmer wurde im letzten Moment dadurch gerettet. Und die Kakadus verziehen sich. :)