Posts mit dem Label devils marbles werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label devils marbles werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, Juni 21, 2007

Eva bei den Devils Marbles



















Die Teufelsmurmeln sind eine Steinchenansammlung, die ebenfalls im Northern Territory irgendwo zwischen Alice Springs und Darwin zu finden ist. Von roetlicher Farbe, das ist im Outback schliesslich der trendige Look schlechthin. Skurril, bizarr, murmelartige Felsen neben- und uebereinander gestapelt - genau mein Geschmack. In der Tat einer meiner absoluten Lieblingsorte in Australien. Nicht nur wegen der vielen Fotomoeglichkeiten, wie etwa Eva als Indiana Jones, wie sie vor einer riesigen Steinkugel weglaeuft. (Obwohl einzigartige Fotomotive immer gut sind!) Man darf hier tatsaechlich nach Herzenslust klettern und die Landschaft erkunden. Eigentlich handelt es sich bei den Devils Marbles meiner Meinung nach um einen ueberdimensionalen Abenteuerspielplatz in der Wueste. Prima, endlich mal wieder auf einem Spielplatz herumtoben zu duerfen! ("Embrace your inner child", wie es so schoen im Englischen heisst. Und glaubt mir, mein inner child hatte hier ausgiebig Gelegenheit zum Spielen.)

Ich habe eine tolle Leseecke gefunden, siehe Foto, (He, das Buch in meinen Haenden faellt einem doch als Allererstes ins Auge!! Was seid ihr nur fuer Augenzeugen...) und damit mal wieder bestaetigt, dass sich Leseratte Eva wirklich ueberall mit einem Buch gemuetlich niederlassen kann. Leider war die Zeit, die mir hier vergoennt war, viel zu kurz. Ich haette problemlos noch ein paar Stunden laenger bleiben koennen.

Verantwortlich fuer dieses Kunstwerk der Natur ist mal wieder die gute, alte Erosion. Fuer die Aboriginees ist dies ebenfalls ein besonderer Ort, den sie unter den Namen Karlwekarlwe bzw. Karlu Karlu (= runde Objekte) kennen. Hier fanden viele wichtige Ereignisse waehrend der Dreamtime statt. Jedoch gilt fuer uns Nicht-Aboriginees leider: Wir wissen fast nichts darueber. Ich habe lediglich erfahren, dass die Aboriginees glauben, dass unter und zwischen den Felsen kleine Leute leben, die mit den Aboriginee-Kindern spielen. Manche Kinder haben aber nach dem Spielen nie den Weg zurueck gefunden, weil sie ihre Lieder vergessen haben, und sind in dieser Landschaft verloren gegangen. Dies ist eine Geschichte mit Moral: Aboriginees ueberliefern all ihr Wissen muendlich, sie kennen keine Schrift. Lieder sind ein beliebtes Mittel der Ueberlieferung und dienen oft als eine Art vertonte Karte, in deren Strophen der Weg zu einem bestimmten Ort (etwa einer Wasserquelle) beschrieben wird. Vergisst man die Lieder oder auch nur einige Strophen, findet man logischerweise den Weg nicht mehr. Manche Lieder werden wochenlang gesungen. Es ist fuer Aboriginee-Kinder also ueberlebenswichtig gewesen diese Lieder zu lernen, auch wenn sie eigentlich lieber spielen wollten.

Diese Geschichte bestaetigt weiterhin meine Devils Marbles-Abenteuerspielplatztheorie und hat mich ein wenig an “Ronja Raeubertochter” erinnert. Der Ausflug zu den Devils Marbles war damit fuer mich ein Ausflug zurueck in meine Kindheit. Gefiel mir gut, darum gehe ich jetzt eine Sandburg bauen. (Ich stehe wenigstens zu meinem Spieltrieb.) Tschuehuess!! *winke winke*