Sonntag, August 05, 2007

Die Post-Australienphase: Eva in Thailand, Teil 6 (Yoga, Full Moon Party, Bangkok)

Foto: Die Full Moon Party auf Ko Phangan

Yoga - das macht doch Madonna. Oder schon nicht mehr? Egal, auf jeden Fall ist es bzw. war es mal so richtig angesagt. In Thailand kann man waehrend seines Urlaubes viel lernen, wenn man denn moechte. Man kann zum Beispiel an einem Thai-Kochkurs teilnehmen oder auch die hohe Kunst des Thai-Boxens erlernen. Yoga-Kurse sind natuerlich ebenfalls im Angebot. Und wenn man - so wie ich - einen Gutschein fuer eine Gratis-Yoga-Unterrichtsstunde hat, muss man den ja einloesen. Ist schliesslich kostenlos! Und so kam es, dass ich frohen Mutes zu einer Yoga-Schule marschierte, die ein wirklich angenehmes Ambiente ausstrahlte. So ein bisschen rum-"ooohmmmmmm"en kann ja so schwer nicht sein. Und farblich passte ich prima zur Yoga-Matte! Wenn das mal kein Zeichen ist.

Zugegeben, als mich die Dame an der Rezeption freundlich anlaechelte und fragte, ob ich genug zum Trinken dabei haette, ahnte ich schon, dass vielleicht doch ein bisschen mehr dazu gehoert. Des Raetsels Loesung: Hot Flow Yoga. Denn wo macht Yoga mehr Spass als in einer Sauna? Okay, keine richtige Sauna, sondern ein Raum mit erfrischenden 37 Grad Zimmertemperatur. Trotzdem heiss! So schwitzten wir alle froehlich vor uns hin und nach einer Stunde wurde mir klar, dass die kostenlose Unterrichtsstunde laenger dauerte als eine Stunde. Naemlich eineinhalb Stunden. Dennoch hielt ich durch. Abgesehen von der Aufforderung durch meine Fersen zu atmen und ein wenig Ohhmmm am Anfang und am Ende war es ganz nett. Ich war am Schluss zwar hochrot und vollkommen verschwitzt, aber seltsamerweise hat es mir dennoch Spass gemacht. Meine deutsche Yoga-Begleiterinm, ein alter Yoga-Profi, liess mich wissen, dass dies eine Art Hardcore-Yoga war und ich mich wacker geschlagen habe. Ha! Das hatte ich mir zwar sowieso schon gedacht, da irgendwo in meinem Hinterkopf das Wissen rumspukte, dass man eigentlich bei hohen Temperaturen und in einer Sauna keinen Sport betreiben sollte, aber was weiss ich schon.

He, ich weiss zum Beispiel, dass einmal im Monat auf Ko Phangan, der Nachbarinsel Ko Samuis, die groesste Strandparty der Welt stattfindet: Die Full Moon Party! Nach einigem Hin- und Herueberlegen entschied ich mich dann doch fuer einen Besuch derselbigen. Direkt von meinem Hausstrand fuhr ein Speed-Boot partywillige Backpacker zum Zentrum des Geschehens, also zum Strand Haad Rin im Sueden Ko Phangans. Und was Speed-Boot heisst, muss auch ein Speed-Boot sein! So einen Aussenmotor von 200 PS braucht es da schon. Obwohl, warum denn nur einen? Lieber zwei. Ach nein, doch lieber drei! Und so brausten wir mit unseren drei Aussenbordmotoren mit insgesamt 600 PS ueber das Wasser dahin. (Die Frage nach einer Art thailaendischem TUEV hatte sich spaetestens bei meiner Fahrt mit der Faehre nach Ko Phi Phi eruebrigt. Ein Wunder, dass hier nicht alle zwei Monate eine Faehre mit Touristen untergeht.)

Der hell erleuchtete Strand strahlte uns schon von weitem entgegen und es war klar, dass sich hier die Partymeile befindet! (Laut Angaben befinden sich hier bis zu 10.000 Partywillige!) Am Strand konnte man sich mit Farbe, die im Schwarzlicht leuchtet, bemalen lassen. Bodypainting also. Oder sich die immer beliebten Disco-Leuchtarmbaendchen und Co. kaufen. Ueberhaupt spielten Licht und Feuer eine grosse Rolle. Man kann zum Beispiel Feuerballons in die Luft schicken. (Das sind eine Art Miniatur-Heissluftballons.) Und natuerlich den allseits beliebten Feuershows zusehen, wo Thais mit Feuersticks um sich wirbeln und auch schon mal mit einem brennenden Seil Seilhuepfen veranstalten. Ausserdem relativ oft ihre Feuersticks fallen lassen. Manchmal auch ins Publikum rein, um die Stimmung so richtig anzuheizen.

Der Strand selbst ist dann doch kleiner, als ich erwartet hatte. Sogar eine offizielle Sleep-Area war waehrend der Party eingerichtet, die bewacht wurde. Hier koennen sich betrunkene oder mit Drogen zugedroehnte Backpacker am Strand hinlegen ohne befuerchten zu muessen ausgeraubt zu werden. Ja, ueberall wird eindringlich vor Taschendieben gewarnt. Und tatsaechlich sah ich mindestens einmal zwei maennliche Thais, die sich durch die Menge draengten und unauffaellig auffaellig saemtliche Taschen beaeugten. *demonstrativ meine tasche an mich presste* Ansonsten droehnte Musik lauthals aus den Boxen und man konnte natuerlich am Strand selbst als auch in den Clubs tanzen. Allerdings spielten die irgendwie ueberall das Gleiche. Was die meisten jedoch nicht stoerte oder ihnen bestimmt nicht auffiel, da sie sich hingebungsvoll ihren "Buckets" widmeten. Das sind kleine Plastikeimer, wie man sie zum Sandburgenbauen verwendet, in denen man sich seine eigenen alkoholischen Mixgetraenke mischen kann (siehe Foto rechts). Praktischerweise wird alles zusammen verkauft, also z.B. Eimer, Red Bull plus Flasche Wodka, fuer wenig Geld, weswegen es auf dieser Party eine besonders beeindruckende Anzahl von schwer Betrunkenen zu begutachten gibt. Irgendwann hatten wir dann genug und warteten auf unser Boot zurueck nach Ko Samui, welches natuerlich eine halbe Stunde zu spaet auftauchte und ziemlich weit vom Strand entfernt vor Anker ging, weswegen wir bis zur Huefte ins Wasser waten mussten. (Erinnert das noch jemanden irgendwie an eine Sekte?) So beendete ich meinen Besuch dieser beruehmt-beruechtigten Party pitsche-patsche-nass. Aber wie Silvester am Times Square in NY ist es meiner Meinung nach nichts, was man ein zweites Mal mitmachen muss. Egal, ich kann nun wenigstens sagen: Ich war dabei!

Apropos dabei: Momentan bin ich dabei, meine letzten Tage in Bangkok zu verbringen. Sightseeing betreibe ich nun hauptsaechlich in Supermaerkten (ein LCD-Mini-Bildschirm als Werbeflaeche am Regal, gibt es das bei uns auch schon?) und in diversen Geschaeften. So habe ich dem "Central Chidlom", einem grossen Kaufhaus, einen Besuch abgestattet. Es handelt sich hierbei um eine Art besserer Kaufhof. Ansprechend eingerichtet und eine tolle Geschenkabteilung im 3. Stock. Mit dem Skytrain (eine Art oberirdische U-Bahn, sehr schick!) fuhr ich von dort aus zurueck zum absoluten Shopping-Mekka am Siam Square. Natuerlich war ich auch wieder im MBK und ausserdem im Kino: "Hairspray". Nichts, was man sich unbedingt ansehen muesste. Aber wenn es so billig ist, spricht schliesslich nichts dagegen. Der Simpsons-Film laeuft hier leider noch nicht. Dennoch hat ihn sicher schon halb Bangkok gesehen, weil es natuerlich ueberall Raubkopien davon zu kaufen gibt. (Die momentan uebrigens das Fuenffache eines Kinobesuches kosten!) So langsam muss ich ans Rucksack packen denken, das Gepaecklimit (20 Kilo) bereitet mir allerdings grosses Kopfzerbrechen. Ohje. Drueckt mir die Daumen, dass ich am Flughafen nichts extra zahlen muss!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gibt es von Deinen Eskapaden eigentlich auch noch mehr Fotos? Würd mich ja mal interessieren, wie diese Bucketgeschädigten so aussehen, wenn sie nachts am Strand rumschleichen... ;-)

Eva hat gesagt…

@Carsten:
Es gibt natuerlich schon mehr Fotos, allerdings werde ich die erst in Deutschland nachtraeglich einfuegen. Und meine Bilder bei Nacht sind sowieso von minderwertiger Qualitaet, dafuer ist meine Kamera leider nicht gut genug. Doch bis auf den Zoom hat sie sich wacker geschlagen, die Kleine! *ganz stolz bin* :)